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Brustfellkrebs: Chemotherapie und Wärme kombinieren

Szene aus dem OP im Marienkrankenhaus

Brustfellkrebs tritt meist nach einem vorangegangenen Kontakt mit Asbest auf. Die Krankheit ist in der Regel nicht heilbar und besitzt eine mittlere Überlebenszeit im unbehandelten Fall von weniger als sieben Monaten. Nun gibt es ein neues Verfahren, das Hoffnung macht: die sogenannte Hypertherme intrathorakale Chemoperfusion (HITHOC). Die Ergebnisse des Verfahrens, die das Marienkrankenhaus in Hamburg anbietet, sind ermutigend.

Bei einer HITHOC wird direkt im Anschluss an die Operation in derselben Narkose die operierte Brusthälfte insgesamt für eine Stunde mit einer auf mindestens 40° Celsius erwärmten Chemotherapie-Lösung durchspült. Dadurch werden eventuelle Gewebereste aus dem Brustkorb ausgewaschen und sogar mikroskopisch kleine Tumorreste durch die Kombination aus Chemotherapie und Wärme effektiv zerstört.

Chemotherapie während der OP

HITHOC erfolgt nach chirurgischer Tumorentfernung am dann schon wieder verschlossenen Thorax. Üblicherweise werden für die Perfusion die während der OP gelegten Drainagen verwendet. Die tief im Brustkorb platzierten Drainagen dienen dabei als Einfluss-, die am höchsten Punkt der Pleurahöhle als Ausflusskanülen. Das System wird mit ca. 4.000 ml Ringer- Laktat-Lösung gefüllt. Zu Beginn fließt die Lösung noch ohne Chemotherapeutikum durch den Pleuraraum. Wenn an der Ausflusskanüle 42 °C erreicht sind, wird das Chemotherapeutikum in den Kreislauf gegeben. Die Perfusionsdauer beträgt rund 1 bis 1,5 Stunden.

Nach Beendigung wird die Lösung entsprechend des Standards im Umgang mit Chemotherapeuitka aus der Pleurahöhle entnommen und entsorgt. Die überzähligen Drainagen werden gezogen, die beiden Drainagen in den Standardpositionen werden an eine Vakuumpumpe mit einem geschlossenen Auffangsystem angeschlossen.

Endlich Hilfe bei Brustfellkrebs?
Erste Ergebnisse geben Mut

Die bislang erzielten Ergebnisse bei der Behandlung mit HITHOC sprechen für sich: In den ersten Studien nach etwa zwei Jahren Praxis konnte eine geringe Morbidität und Mortalität mit einem verlängerten sowohl rezidiv-freien Überleben und Gesamtüberleben festgestellt werden.

Unser Fazit: Noch fehlen etwa drei Jahre Nachbeobachtung, um die Prognosen abzusichern, dennoch kann man festhalten, dass mit HITHOC ein wichtiges neues Therapieinstrument zur Verfügung steht, dessen Anwendung bei Brustfellkrebs einen wichtigen Beitrag leistet.

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