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Sodbrennen: Aussitzen kann Krebs nach sich ziehen

Wenn gelegentliche Beschwerden wie Sodbrennen chronisch werden, kann daraus auch Krebs entstehen. Aussitzen und darauf hoffen, dass die anfänglichen Symptome von allein wieder verschwinden, ist in diesem Fall nicht der beste Rat. Sodbrennen oder eine entzündete Magenschleimhaut, die gelegentlich – zum Beispiel nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel wie Kaffee oder Alkohol – entsteht, ist erst einmal unbedenklich. Wenn die Beschwerden aber über Wochen andauern, sollte vorgebeugt werden. Denn: Chronische Entzündungen erhöhen das Risiko für Krebs.

Sodbrennen entsteht, wenn saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt, weil der Speiseröhren-Schließmuskel geschwächt oder nicht mehr funktionsfähig ist. Häufig taucht das Sodbrennen nach einer üppigen Mahlzeit oder im Schlaf – in liegender Position auf. Dieses Brennen spüren Betroffene, weil die Rachenschleimhäute sehr empfindlich auf die zurückfließende Magensäure reagieren. Die Schleimhäute in Mund und Rachen sind eben nicht gemacht für die speisenzersetzende Magensäure. Durch einen solchen wiederkehrenden „Säureangriff“ (Reflux), der zu einer Speiseröhrenentzündung führen kann, können sich die Zellen verändern und zu Krebszellen ausbilden.

Aber auch von einem Magengeschwür kann Magenkrebs ausgehen, wenn sich die Schleimhautzellen verändern. Hier sind magensaftbildende Drüsenzellen betroffen. Das Sodbrennen kann auch hier ein Warnsignal sein.

Sodbrennen: Abbildung Speiseröhre und Magen-Darmtrakt

Chronisches Sodbrennen oder ein Magengeschwür können zu Krebs führen.

Mein Rat: Achten Sie auf sich und gehen Sie zum Arzt, auch wenn Sie unsicher sein sollten.

Ein bösartiger Tumor in der Speiseröhre ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eher selten. Zum Glück! Doch das Problem ist, dass sich dieser Krebs erst sehr spät bemerkbar macht und er daher häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird.
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Ein Magenkarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung des Magens. Bei Männern ist sie die fünfthäufigste, bei Frauen die sechsthäufigste Krebserkrankung und wird möglicherweise durch Ernährungs- und Lebensgewohnheiten beeinflusst. Magenkrebs wird leider relativ spät erkannt. Erste Anzeichen für eine Magenerkrankung können unklare Schmerzen im Oberbauch, Appetitverlust oder auch Gewichtsverlust sein. Verschwinden diese nicht nach einigen Wochen, sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden.
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Prof. Dr. Christian Müller

Geschrieben von

Der Autor ist Chirurg und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Er hält eine außerplanmäßige Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

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