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Darmkrebsvorsorge: Experteninterview mit Dr. Bodo Eckmann

Häufige Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl? Irgendetwas stimmt doch bei mir nicht! Sind das Anzeichen für Darmkrebs?

Warnzeichen des Körpers sollten Sie ernst nehmen! Denn die Früherkennung durch eine Darmkrebsvorsorge spielt eine wesentliche Rolle, da nur der früh erkannte bösartige Tumor eine reelle Heilungschance haben kann.

Dr. Bodo Eckmann – Inhaber der Praxis für Endoskopie und Proktologie – ist Experte für Darmerkrankungen. Darmkrebs ist einer der häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen. Doch: Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Marienkrankenhaus (MK): Herr Dr. Eckmann, aus welchem Grund schickt ein Hausarzt einen Patienten zu Ihnen?

Dr. Eckmann: Wenn wir zunächst über den Vorsorgegedanken reden, kann man sagen, dass ein Patient, der das 55. Lebensjahr erreicht hat, mittlerweile von seiner gesetzlichen Krankenkasse eine Darmkrebsvorsorgeuntersuchung bezahlt bekommt. Das heißt, der Patient wird dann vom Hausarzt zu uns zur Spiegelung des kompletten Dickdarms, also zur Koloskopie geschickt.

MK: Wenn der Hausarzt mir vorschlägt, eine Koloskopie durchführen zu lassen, muss ich mir dann Sorgen machen, obwohl ich vielleicht 60 oder 65 Jahre alt bin und sonst keine Probleme habe?

Dr. Eckmann: Sorgen sicher nicht. Aber an der Sinnhaftigkeit dieser diagnostischen Maßnahme besteht überhaupt kein Zweifel! Auch wenn der Patient keine klinischen Symptome hat, wissen wir heute aus einer mittlerweile 15-jährigen Erfahrung, dass nur die Untersuchung des Darmes auf zum Beispiel Polypen, also Krebsvorstufen, sinnvoll ist. Damit können wir Erkrankungen bereits im Frühstadium erkennen und – das ist eben das Entscheidende hieran – sofort behandeln.

MK: Wenn ich jetzt zum Beispiel feststelle, dass ich Blutungen aus dem Darm habe, muss ich vorher zum Hausarzt gehen oder kann ich direkt zu Ihnen kommen?

Dr. Eckmann: Formell ist es ja so, dass wir bei uns eine Überweisung brauchen, damit wir als Fachärzte eine Untersuchung durchführen können. Natürlich können Sie jederzeit zu uns kommen. Meine Kolleginnen werden Ihnen sagen, was Sie tun müssen und werden möglicherweise im Nachhinein von Ihrem Hausarzt eine Überweisung anfordern.
Patienten können natürlich zu uns kommen, aber wir wünschen es uns eigentlich – und so ist unser Gesundheitssystem ja generell organisiert – gehen Sie zunächst zum Hausarzt Ihres Vertrauens. Ihr Hausarzt  kennt Sie, Sie kennen Ihren Hausarzt und der wird Sie dann mit den entsprechenden Überweisungen ausgestattet zu uns schicken. Ab dann helfen wir Ihnen natürlich weiter.

MK: In meinem Bekanntenkreis hatte auch jemand Blutungen aus dem After und vermutete, weil er große Hämorrhoiden hat, dass dies die Ursache sei. Reicht es dann, die Hämorrhoiden abzuklären oder muss mehr gemacht werden?

Dr. Eckmann: Es muss mehr gemacht werden, da gibt es keinen Zweifel. Eine Blutung aus dem Analkanal gehört abgeklärt! Das bedeutet, wir sehen zunächst das Hämorrhoidalorgan an und entscheiden, wie man das behandeln kann. Gleichzeitig empfehlen wir aber eigentlich jedem Menschen, einmal eine komplette Koloskopie machen zu lassen. Denn es wäre fahrlässig zu sagen, es käme schon aus den Hämorrhoiden und in 20 cm Höhe besteht dann eine behandlungsbedürftige Erkrankung des Dickdarms. Wir müssen ja gar nicht immer gleich von Darmkrebs reden, das darf man nicht übersehen.

MK: Wenn ein Vorsorgecheck, wie Sie das eben gesagt haben, vorgeschlagen wird und von den Krankenkassen übernommen wird, wann wird es gemacht, gilt das für Männer und für Frauen gleichermaßen und was wird gemacht?

Dr. Eckmann: Gesetzlich ist es festgelegt, dass jeder Mann und jede Frau ab 55 Jahren eine Vorsorge-Koloskopie von den gesetzlichen Kassen bezahlt bekommt. Die Vorbereitung und alles was dazu gehört, ist in diesem Paket eingeschlossen. Bei dieser Gelegenheit wird dann der komplette Dickdarm auf entzündliche Darmerkrankungen, auf irgendwelche Auffälligkeiten, auf Polypen, natürlich auch auf Darmkrebs hin untersucht. Das bedeutet, wenn Sie diese Untersuchung hinter sich haben, wissen Sie, Ihr Arzt und Ihre Angehörigen sehr genau, ob der Darm in Ordnung ist oder nicht.

 

Darmkrebsvorsorge – was wird da genau gemacht?

MK: Wie muss der Darm denn vorbereitet werden?

Dr. Eckmann: Da gibt es heute standardisierte Verfahren, die deutlich weniger belastend sind als früher. Heute reicht es in der Regel aus, dass man einen Tag vorher mit einem festgelegten Vorbereitungsschema für die Darmentleerung beginnt und am nächsten Tag untersucht wird und danach sofort wieder Essen kann. Im Groben bedeutet das, einen halben Tag lang quasi fasten, nur Trinken, eine bestimmte Abführlösung zu sich nehmen und dann letzten Endes nur am Tage der Untersuchung auf ein Frühstück oder auf eine Mahlzeit verzichten, danach ist dann alles wieder erlaubt.

MK: Wenn jetzt zum Beispiel Medikamente genommen werden müssen, zum Beispiel für die Hemmung der Blutgerinnung bei Herzkranzgefäßerkrankungen oder ähnlichem, wie muss man sich da verhalten? Wer kann einem da einen Ratschlag geben?

Dr. Eckmann: In der Regel kann das alles der Hausarzt, der Sie über Jahre betreut und natürlich der Facharzt, der angeordnet hat, dass sie solche Medikamente nehmen. Dann wird ja immer – und auch das gehört zum Gesamtpaket – ein Vorgespräch in unserer Praxis geführt, in dem qualifizierte Mitarbeiter oder auch die Ärzte selbst, mit Ihnen diskutieren, wie notwendig Ihre Begleitmedikation ist und ob man es riskieren kann, für eine kurze Zeit Ersatzmedikamente zu nehmen oder ob man die Medikation gar nicht umstellen muss, weil es sich mit der Vorbereitung verträgt? Man wird also für jeden Patienten individuell entscheiden können, bedarf es bestimmter Voraussetzungen, ja oder nein? In der Regel kann man sagen, dass eine Koloskopie bei jedem möglich ist.

MK: Wenn jetzt zum Beispiel bei der Darmspiegelung nichts gefunden wird, d. h., der Darm ist komplett in Ordnung, wann sollte eine Kontrolle erfolgen?

Dr. Eckmann: Auch da gibt es mittlerweile festgelegte Schemen. Wenn ein familiäres Risiko besteht, d. h., wenn Darmkrebs in der Familie besteht, bei Ihnen aber nichts gefunden wird, kann man sicher sagen, nach vier bis fünf Jahren Pause würde man wieder kontrollieren. Sollte etwas gefunden werden, ein Polyp zum Beispiel, entscheidet die feingewebliche Untersuchung, also die Aufarbeitung des Polypenmaterials, wann die nächste Untersuchung sinnvollerweise gemacht werden sollte. Es gibt bestimmte Grade der Wahrscheinlichkeit einer Entartung dieser Polypen. Das wird aber von dem Pathologen, also von dem Kollegen, der das Gewebe untersucht, gemeinsam mit dem Endoskopiker der Praxis und Ihrem Hausarzt entschieden, wann die nächste Kontrolle gemacht werden soll. Wir sagen immer, wenn Sie einmal in diesem Netzwerk drin sind, wenn Sie sich also einmal haben koloskopieren lassen und sich dazu entschlossen haben, sich wirklich auf diesem Gebiet sicher zu sein, dann wird alles für Sie getan bzw. Sie werden alle Informationen von den zuständigen Kollegen bekommen. Dann fallen Sie auch nicht mehr durchs Raster.

MK:  Das heißt, ich werde auch daran erinnert, zum richtigen Zeitpunkt eine Nachsorge oder weiterführende Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen?

Dr. Eckmann: Genau so. Wenn Sie einmal auf diesem Karussell sind, dann kann Ihnen eigentlich nichts mehr passieren. Man wird Sie erinnern, Sie selbst werden auch daran denken. Es ist ja auch keine Untersuchung, die man so schnell wieder vergisst. Die Kollegen und die Patienten, also die Menschen, die zu uns kommen, können sich noch genau daran erinnern, wie es das letzte Mal war und wissen jetzt auch schon, in drei bis vier Jahren bin ich wieder dran. Da muss man sagen, man vergisst es nicht.

MK: Tut es denn sehr weh, wenn der Darm bei der Untersuchung mit Gas aufgeblasen wird?

Dr. Eckmann: Nein, man darf und sollte eigentlich heute sagen, das tut überhaupt nicht mehr weh. Wir machen das ja mittlerweile in einer Situation, in der der Patient schläft. Die Untersuchung bedarf nicht einmal einer kompletten Narkose, sondern eines tiefen Schlafes und wir geben auch gar keine Luft mehr rein so wie es früher war, denn Luft pustet den Darm ziemlich auf. Mittlerweile nehmen wir CO2, also Kohlendioxyd, das viel besser aufgenommen und verarbeitet wird, so dass man auch hinterher nicht mehr dieses Völlegefühl oder Blähungen hat. Also das ist schon eine sehr sehr schonende Untersuchung und das kann man eben immer wieder nur sagen: In der Hand geübter Kollegen – und andere dürfen das ja gar nicht – ist das wirklich nicht mehr belastend. Es tut nicht weh.

MK: Jetzt gibt es ja Patienten, die Lungenerkrankungen haben und Probleme haben, ihr CO2 loszuwerden, dürfen die auch mit CO2 gespiegelt werden oder muss das anders gemacht werden?

Dr. Eckmann: Nein, das wird auch mit CO2 gemacht. Nun muss man sagen, so eine diagnostische Untersuchung dauert nicht mehr ewig. Die Menge, sagen wir mal, das Volumen, das da an Gasen in den Darm gegeben wird, ist gering und wird beim Zurückziehen des Gerätes fast vollständig wieder abgesaugt. Da gibt es keine Kontraindikationen.

MK: Was passiert denn, wenn Sie bei der Spiegelung etwas finden, was aussieht wie ein bösartiger Darmtumor, wie geht es dann weiter?

Dr. Eckmann: Nun ja, wenn wir sehen, dass solche Befunde endoskopisch zu entfernen sind, macht man es direkt in der gleichen Sitzung. Heute sind wir  technisch besser ausgerüstet, so dass wir uns da eben ein bisschen mehr zutrauen. So kommt es heutzutage durchaus öfter als früher vor, dass man durchaus schon kleine Befunde, die auch vom Aussehen her verdächtig sind, mit dem Endoskop herausbekommt. Sollten wir sehen, dass es dann doch zu riskant für Sie als Patienten ist, dann wird man so etwas im Krankenhaus weiterbehandeln, dann wird in der Regel so ein Befund operiert, also ausgeschnitten.

 

Wie geht es weiter, wenn ich einen auffälligen Befund habe?

MK: Wer kann mir denn bei der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus helfen? Sind Sie das, ist das der Hausarzt oder muss ich mich über die Krankenkassen informieren?

Dr. Eckmann: Das ist in der Regel so, dass eine Praxis wie unsere, die sehr viele Erfahrungen in diesen Dingen hat, Ihnen schon durchaus an die Hand geben kann, welche Krankenhäuser auf diesem Gebiet die besten Expertisen haben. Also da brauchen Sie sich nicht irgendwo zu informieren, da fragen Sie uns, Sie bekommen eine Antwort und wenn Sie sagen, „Ich möchte gerne in dieses oder jenes Haus gehen, was halten Sie davon?“, dann werden Sie von uns, also von den zuweisenden Kollegen, schon zumindest eine Meinung hören, und bekommen genau diese Krankenhäuser genannt, bei denen Sie dann in die besten Hände kommen.

MK: Sie haben gesagt, dass sie durchaus Ihre Netzwerke haben. Was sind für Sie Kriterien, ein Krankenhaus als Behandlungspartner zu empfehlen?

Dr. Eckmann: Gut, das ist politisch natürlich ein bisschen schwierig für eine Praxis wie unsere, die nun wirklich sehr groß ist. Wenn wir Krankenhäuser empfehlen, dann wissen wir, dass das Kollegen sind, die sich auf diesem Gebiet auskennen. Nun haben wir wiederum hier in Hamburg das große Glück, Häuser zu haben, die sich zum Beispiel zertifizieren lassen müssen, die bestimmte Netzwerke selbst bilden, Tumorkonferenzen kennen und abhalten, die Zahlen vorlegen müssen, die einen Ruf, ein Image haben und sich auf diesem Gebiet auszukennen. Es kommt auch vor, dass Patienten uns nach einem bestimmten Krankenhaus fragen. Wenn  wir den Eindruck haben, es ist vielleicht doch nicht das Richtige, dann würden wir das vorsichtig sagen. Auf der anderen Seite, die Kriterien, nach denen wir ein Haus empfehlen, sind schon eindeutig, denn wir wissen, wenn wir Patienten dorthin schicken, werden sie gut behandelt. Wir hören es ja, weil die Patienten in der Regel zur Nachsorge wieder zu uns kommen. Und wenn es nicht geklappt hat, was im Einzelfall immer mal sein kann, aber wenn es regelhaft wirklich nicht zufriedenstellend ist, dann würden wir das Haus ja auch nicht empfehlen.

MK: Wenn jetzt die Krankenhausbehandlung abgeschlossen ist und ich eine Nachsorge machen muss, wer kann die machen? Kann ich zu Ihnen kommen? Muss der Hausarzt mich einweisen?

Dr. Eckmann: In der Regel ist es ja so, wenn Sie aus dem Krankenhaus entlassen werden, bekommen Sie quasi mit der Entlassung eine Empfehlung darüber, wie es jetzt weitergeht mit dem Organ Darm. Dann wird Ihnen das Krankenhaus sagen, gehen Sie zur nächsten Koloskopie zu Ihrem Endoskopiker in so und so viel Monaten oder Jahren. Wenn es besonders schwierige Fälle sind oder auch besondere Fälle, dann wird das Krankenhaus zu Recht sagen, kommen Sie in einem halben Jahr zu uns, wir gucken uns das alles nochmals an. Selbstverständlich wird der Hausarzt auch über diese Befunde informiert und ist dann der Nächste, der darüber wacht, dass sie in einer vernünftigen Nachsorge bleiben.

MK: Das heißt, der Hausarzt ist der Ansprechpartner, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und er auch die entsprechende Untersuchung oder Behandlungen koordiniert?

Dr. Eckmann: Letzen Endes ist das in unserem System so, und so ist es eigentlich gewünscht, der Hausarzt koordiniert das, gibt es weiter, informiert Sie, informiert die Kollegen. Letzten Endes informiert er auch die Krankenhäuser, man informiert sich gegenseitig. Meine Erfahrung zeigt, dass da keine Informationsverluste entstehen, denn der Hausarzt als derjenige, der Sie durch das Gesundheitssystem leitet, ist immer der richtige Ansprechpartner und ich kann Ihnen nach mittlerweile 30 Jahren Erfahrung sagen, in der ambulanten Medizin, wenn es da wirklich mal Fragen gibt, wenn man wirklich spezielle Dinge wissen muss oder sich über spezielle Dinge informieren muss, wird der Hausarzt die richtigen Kollegen fragen und wenn er im Krankenhaus fragt, „Wie haben Sie das damals gemacht?“, dann wird man ihm auch hier wieder helfen können oder Ihnen helfen können, was der nächste Schritt sein sollte.

MK: Kann durch eine solche Vorsorgespiegelung die Krebsentstehung tatsächlich verhindert werden?

Dr. Eckmann: Verhindern kann man sie natürlich nicht. Wir wissen ja auch nach wie vor nicht, wie Krebs entsteht. Was wir hier nur sehr sehr sicher sagen können, Vorstufen, Hinweise darauf, dass sich möglicherweise eine Krankheit entwickeln könnte, können wir mit dieser Untersuchung, was den Dickdarm angeht, sehr sehr zuverlässig erkennen und behandeln.  Und man darf eben nicht vergessen, Dickdarmkrebs ist bei uns in Deutschland wirklich eine der häufigsten Erkrankungen; eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen. Und ich sage immer etwas plakativ – vielleicht auch etwas provokant – in Deutschland muss man an Darmkrebs nicht mehr erkranken, wenn man alles richtig macht.

MK: Sind denn alle Menschen, die in der Zielgruppe für eine Vorsorge in Frage kommen, auch so vernünftig, diese in Anspruch zu nehmen?

Dr. Eckmann: Leider nein. Die Zahlen zeigen es: Leider ist nach wie vor die Akzeptanz viel zu gering. Deswegen ist es schon so, wenn mich Menschen fragen, die zu mir in die Praxis oder aus dem privaten Umfeld kommen, denn die wissen natürlich was ich mache, wann sie zur Darmspiegelung gehen sollen, sage ich denen, wenn Sie dran denken machen Sie es. Sie können nichts falsch machen. Diese Untersuchung ist mittlerweile so risikoarm. Doch es gibt natürlich nach wie vor Leute, die erzählen, das sei gefährlich und bei meinem Nachbarn ist mal was passiert. Klar, das gibt es. Es ist nach wie vor eine technisch aufwendige, schwierige und anspruchsvolle Untersuchung. Aber den Nutzen, den man dadurch hat, das man sich regelmäßig in dieses Feld der Vorsorge begibt, ist so groß. Und um es nochmal zu wiederholen: Bei uns in Deutschland muss man eigentlich an Darmkrebs nicht mehr erkranken.

MK: Es gibt Informationsflyer mit einem Bild vorne drauf, wo ein kleiner Junge zu seinem Vater aufschaut und sagt, Papa ist der Held, weil er zur Vorsorge geht. Wie sieht es mit der Erziehung aus? Ist es sinnvoll, seinen Kindern frühzeitig zu empfehlen, in der Zielgruppe ab 50 Jahren zur Vorsorge zu gehen?

Dr. Eckmann: Na ja, ich würde es umgekehrt formulieren. Es ist fahrlässig es nicht zu tun. Ich habe selbst vier Kinder. Es ist also fahrlässig, unseren Kindern im Zuge des Erwachsen- und Älterwerdens nicht rechtzeitig und sehr bestimmt zu sagen, wendet euch rechtzeitig an die entsprechenden Stellen, die euch über Vorsorgen informieren. Wir reden jetzt über Darmkrebs, es gibt ja auch andere Krebsarten, die z. B. junge Damen betreffen. Und die Herren sollten z. B. rechtzeitig Ärzte aufsuchen, die sich um die Prostata kümmern. Denn in unserem System hier in Deutschland sind wir privilegiert und in einer hervorragenden Situation, so dass wir es unseren Kindern der nächsten Generation anbieten können, zur Vorsorge zu gehen. Die meisten Länder auf der Welt sind noch nicht so weit in diesen Dingen oder haben auch nicht die Ressourcen. Das heißt, wir sollten wirklich plakativ und offensiv der nächsten Generation sagen, „Kommt Kinder, macht eine Vorsorge!“.

MK: Eine letzte Frage, gehen Sie selbst zur Darmkrebsvorsorge?

Dr. Eckmann: Selbstredend. Selbstredend. Das einzige bei mir ist, ich bin leider nicht so geschickt, dass ich mich selber koloskopieren könnte. Da bekomme ich immer Rückenschmerzen, wenn ich da hinten noch… (lacht). Nein, selbstverständlich gehe ich zur Vorsorge. Klar!

MK: Herr Dr. Eckmann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Experte für Darmkrebsvorsorge: Dr. Bodo Eckmann

Darmkrebsvorsorge: Dr. Bodo Eckmann

In seiner Gemeinschaftspraxis am Glockengießerwall in Hamburg nimmt Dr. Bodo Eckmann seit 2009 Patienten die Angst vor Untersuchungen und behandelt zusammen mit seinem Team Patienten u.a. mit Darmerkrankungen.

 

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